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Alexa Blueprints: Der Gamechanger für Voice.

Paul Schütz, Founder & Managing Partner, Hamburg

25. April 2018

Voice Assistants sind die neuen Smartphones. Das ist noch ein wenig schwer zu glauben. Aktuell lieben wir alle unsere Smartphones zu sehr. Aber das ständige Am-Bildschirm-Kleben hat (berechtigterweise) auch seine Kritiker. Voice Assistants sollen uns alle Annehmlichkeiten eines Smartphones bieten und uns zusätzlich mehr Flexibilität und Zeit verschaffen. Und ein Unternehmen hat nun einen riesigen Schritt in die richtige Richtung getan: Amazon.

Wir haben in einem anderen Blogbeitrag zu Voice Assistants bereits die Relevanz und das zukünftige Marketing-Potential der AI-Büchsen unter die Lupe genommen. Außerdem empfehlen wir aus mehreren Gründen, bereits jetzt Voice Assistants in die Marketing-Strategie mit aufzunehmen. Wer der Sache noch nicht traut, sollte sich also unseren vergangenen Blogbeitrag zu Gemüte führen. In diesem Beitrag fokussieren wir uns auf Amazons aktuellen Geniestreich.

Amazon Blueprints ist da.

Amazon ist im Bereich E-Commerce bereits die erste Anlaufstelle für die westliche Welt. Mit Alexa Blueprints wird es nun richtig persönlich. Amazon erobert nicht nur unser Online-Shopping-Verhalten, sondern unser Leben. Wie das klappt? Indem es uns mehr Kontrolle über sein Produkt gibt.

Mit Alexa Blueprints ermöglicht es Amazon jedem Besitzer, den heimischen Amazon Echo oder Amazon Echo Dot mit eigenen Skills und persönlichen Antworten auszustatten. Der Clou hierbei ist, dass man nicht eine einzige Codezeile programmieren muss. 

Amazon dominiert den Voice-Markt.

Amazon ist bereits das Voice-Schwergewicht schlechthin: 70% des Marktanteils gehören dem Logistik-Giganten. Alexa Blueprints wird diese Dominanz weiter ausbauen, denn Amazons AI-Assistent ist nicht nur das Herzstück der Echo-Produktfamilie. Alexa verändert Stück für Stück den Alltag der Menschheit durch Voice-basierte Anwendungen.

Es ist nicht allzu lange her, dass die Idee mit unserer Stimme eine bestimmte Playlist über Spotify abzuspielen, Rezepte zu recherchieren, Essen zu bestellen und Licht und Heizung im Haus zu regulieren, eher wie Science-Fiction klang. Mittlerweile ist diese „Zukunftsvision“ bereits Alltag in Millionen von Haushalten. Allein in den USA sprechen mehr als 150 Millionen Menschen täglich mit ihrem Voice Assistant. Aktuell findet das noch hauptsächlich über Smart Assistants im Smartphone statt, doch laut aktuellen Prognosen werden in wenigen Jahren diese Menschen alle einen Voice-aktivierten Smart Speaker in ihrem Zuhause stehen haben.

Ich persönlich erfreue mich bereits seit Monaten an Google Home – sei es um Nachrichten zu hören, Musik abzuspielen oder mein Frühstücksei zu kochen. Klar, aktuell alles eher eine Spielerei, aber den praktischen Mehrwert und das Potential für zukünftige Use-Cases kann man einfach nicht ausblenden.

Voice ist überall 

Doch Jeff Bezos möchte nicht nur unsere Wohnzimmer erobern. Autohersteller arbeiten zusammen mit Amazon an Alexa-Integrationen für das treue Gefährt. Und auch am Arbeitsplatz soll Alexa zukünftig unterstützen.

All diese Bemühungen dienen letztlich einem langfristigen Ziel: Menschen sollen sich daran gewöhnen, mit einem Voice Assistant regelmäßig zu kommunizieren. In einem Interview fasste Jeff Bezos Alexas Bedeutung für den Einzelnen so zusammen: „Alexa soll Aufgaben im Haushalt erkennen und diese erleichtern.“

Amazon Blueprints: Es wird persönlich. 

Und in diesem Bereich werden in den nächsten Wochen und Monaten erhebliche Fortschritte zu beobachten sein – alles dank Alexa Blueprints. Aktuell beherrscht Amazons hauseigene AI 25.000 unterschiedliche Skills. Damit kann man beispielsweise bereits jetzt eine Bankauskunft erhalten oder sich Rezepte erklären lassen. Mit Alexa Blueprints gibt Amazon nun das Alexa-Zepter in die Hände der Konsumenten.

Die Tatsache, dass nun jeder Echo Besitzer eigene Skills ohne Programmierkenntnisse erstellen kann, wird die aktuelle Skill-Zahl innerhalb kürzester Zeit um ein Vielfaches multiplizieren. Aktuell werden die eigens kreierten Skills nicht für alle Nutzer freigegeben. Voice wird damit demokratisiert. Ich freue mich jetzt schon auf die ganzen Videos von Leuten, die Alexa witzige neue Skills beibringen werden. Google darf jetzt bitte alle Resourcen bündeln und Google Home bzw. den Google Assistant in diese Richtung lenken. Danke.

Alexa, willst du mein Freund sein?

Auf der eigens eingerichteten Alexa Blueprints Website kann man sich Vorschläge für mögliche Skills anschauen und diese nach Belieben den eigenen Wünschen anpassen. Ihr wollt Alexa eure alten, verstaubten Witze beibringen? Kein Problem. Ihr wollt eure morgendliche Routine personalisieren? You got it. Und zur Beruhigung für alle, die bereits jetzt „Datenschutz!“ schreien: Eure eigens kreierten Skills sind euer Eigentum und werden nicht geteilt.

Plattformen und Tools für Nutzer zu öffnen ist keine neue, aber eine extrem effektive Strategie. GAFA nutzt diese Strategie seit Jahren mit Erfolg. Apple ließ den Smartphone-Markt mit der Einführung des App Stores explodieren. Google demokratisierte den Webmarkt mit Google Analytics und Co. Aktuell arbeiten beide daran, Endnutzer an AR und VR zu gewöhnen. Falls ihr es noch nicht kennt und ein aktuelles Android-Smartphone besitzt, empfehle ich an dieser Stelle Googles App „Just a line“. Damit kann man spielerisch AR Content erstellen.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass Amazon mit Alexa Blueprints einen Gamechanger im Voice-Markt erschaffen hat. Praktische Skills und generische Unterhaltung sind bereits der Standard. Jetzt wird es persönlich. Und genau das ist es, was Voice Assistants langfristig omnipräsent machen wird. 

Die Freundschaft zwischen Mensch und Maschine hat begonnen.