CONTENT MARKETING
Content Kalender: Wie man ihn baut – und am Leben hält! (1/2)
Paul Schütz, Founder & Managing Partner, Hamburg
26. September 2018
„Content ist King.“
Wenn du in den vergangenen Monaten mit deinen Marketing-Experten oder deiner Agentur gesprochen hast, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass du diesen Satz mindestens einmal gehört hast. Der Grund dafür ist: Content ist im digitalen Zeitalter das absolute A und O. Dein Produkt kann noch so toll sein – wenn der dazugehörigen Content nicht stimmt, wird es niemanden interessieren.
Heutzutage verbringen Konsumenten immer mehr Zeit damit ein Produkt zu recherchieren, bevor sie den Geldbeutel öffnen. In dieser Phase entscheidet es sich, ob deine Marke bzw. dein Produkt in der großen Masse bestehen kann. Und hierfür braucht es starken Content.
Aber die Erstellung einer erfolgreichen Content-Marketing-Strategie erfordert Zeit, Planung, Analyse und (ganz wichtig!) Wiederholung. Und das kann schnell überfordern.
In diesem zweiteiligen Blogbeitrag zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du einen Content-Marketing-Kalender erstellen kannst, mit dem du und dein Team zielgerichtet Content planen und erstellen kannst, der deinen Traffic erhöht und dich und deine Marke in ein besseres (weil sichtbares) Licht rückt.
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Beginne mit einem Excel-Dokument oder Google Docs Sheet und erstelle ein lebendiges Dokument.
Das Wichtigste zuerst: Ein Content-Kalender muss in Echtzeit von mehreren Personen bearbeitet werden können. Gutes Content Marketing ist ein Teamsport. Strategen, Konzepter, Copywriter, Designer und Fotografen müssen Hand in Hand arbeiten – und dafür braucht es eine Planung, bei der alle involviert sind. Google Sheets ist das ideale Tool, um große Projekte übersichtlich und kooperativ zu planen.
Und so kann man vorgehen:
Die erste Registerkarte ist ein rollierender X-Tage-Kalender, bei dem jeder Monat nach lieferbarem Content aufgeschlüsselt ist. Hier wird z.B. festgehalten, welche Blogs in einer bestimmten Woche veröffentlicht werden, welche E-Mails gesendet werden, welche Social Postings veröffentlicht werden usw. Die erste Registerkarte ist das Content-Herzstück.
Die zweite Registerkarte in einem Content-Kalender dient der Entwicklung von Content-Headlines. In dieser Registerkarte führt man eine laufende Liste aller Titel mit zusätzlichen Spalten für gezielte Keywords, die man anpeilt, deren Suchvolumen und Bewertung.
Eine dritte Registerkarte dient der Sammlung aller publizierten Content Pieces. Sobald dein Content veröffentlicht wurde, solltest du einen Platz haben, wo alle URLs gespeichert werden, damit du schnell und ohne Umwege zu den einzelnen Content Pieces gelangen kannst.
Dein Content-Kalender kann definitiv mehr als drei Registerkarten haben (zusätzliche KPI und Auswertungsregisterkarten sind unter Umständen sinnvoll), aber die oberen drei sind die Basics, die wir immer und für jede Projektgröße empfehlen.
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Verschaffe dir einen Überblick über bereits erstelltes Material.
Wenn wir mit einem neuen Kunden arbeiten, ist einer der ersten Schritte bei der Erstellung eines Content-Kalenders, sich einen Eindruck davon zu verschaffen, welche Inhalte und Materialien bereits in dem Unternehmen vorhanden sind.
Meistens verfügen Unternehmen bereits über Broschüren oder Bildmaterial, das sich leicht in Content verwandeln lässt. Daraus kann meist lehrreicher, unterhaltsamer oder produktbezogener Content neu aufbereitet werden. Sobald du einen Überblick über bestehendes Material hast, kannst du schnell erkennen, was fehlt.
Nachdem du alle vorhandenen Materialien identifizierst hast, wirf einen Blick in die dritte Registerkarte des Content-Kalenders. Hier kannst du Links zum bestehenden Material einbauen, damit du und dein Team immer schnell einsehen kannst, was wo genau zu finden ist. Das erleichtert zudem die Übersicht, wo bestimmtes Material in welcher Form genutzt wurde.
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Keyword-Recherche durchführen
Jedes Unternehmen hat Branchenbegriffe und Phrasen, für die es gerne in Google eine hohe Position einnehmen würde. Das Problem dabei ist, dass es für Unternehmen nur eine begrenzte Möglichkeit gibt, auf der ersten Seite von Google zu erscheinen, wenn du nur kurze, sehr wettbewerbsfähige Keywords auswählst. Aus diesem Grund ist die Durchführung von Keyword-Recherchen ein so wichtiger Schritt beim Aufbau eines Content-Marketing-Kalenders.
Wenn man nach Keywords sucht, die man targeten will, gibt es zwei Hauptfaktoren, die wir bei unserer Arbeit beachten, um festzustellen, ob sich ein Keyword lohnt: Keyword-Schwierigkeit und Suchvolumen.
In den meisten Tools wird die Schwierigkeit des Keywords als ein Wert von 0 bis 100 gemessen. Dieser ist als Signal zu deuten, wie schwierig es sein wird, ein Google-Ranking für die erste Seite eines bestimmten Keywords zu erreichen.
Das Suchvolumen gibt eine grobe Schätzung, wie viele Personen in einem bestimmten Monat nach einem bestimmten Begriff oder Keyword suchen.
Unter Berücksichtigung der Schwierigkeit des Keywords und des Suchvolumens ist es das Ziel bei der Keyword-Recherche, festzustellen, welche Wörter und Phrasen es wert sind, weiterverfolgt zu werden.
Der Sweet Spot, nach dem du suchen solltest, sind Phrasen mit genügend Suchvolumen, um den Traffic zu steigern (alles unter 10 Suchanfragen pro Monat ist deine Zeit nicht wert) und ein Keyword-Schwierigkeitswert unter 60.
Keywords und Phrasen in diesem Bereich bieten dir eine realistische Chance, zusätzlichen Traffic für deinen Content zu generieren.
Sobald du deine relevanten Keywords identifiziert hast, ist es an der Zeit, über die Art von Content nachzudenken, die du produzieren könntest. Wichtig dabei ist, dass deine Inhalte für die gewählten Keywords von Bedeutung sind.
Am Ende des Tages muss dein Content gründlich sein und den Benutzern, die nach einem bestimmten Wort oder einer bestimmten Phrase gesucht haben, gut verständliche Antworten liefern. Nur so haben Googles Crawler die Möglichkeit, deine Inhalte zu verstehen und zu erkennen, dass dein Content die Antwort auf die jeweilige Suchanfrage bietet.
Das soll es für den ersten Teil gewesen sein. Nächste Woche geht es weiter. Dann widmen wir uns den folgenden Themen, die in deinen Content-Kalender gehören: Der Erstellung von Headlines, dem Aufsetzen von Status-Farbcodes und der Analyse-Übersicht für einzelne Content Pieces.